Gestern habe ich mal wieder einen inspirierenden TED-Talk gesehen. Das Thema war überhaupt nicht neu, die Erkenntnis auch nicht, aber gerade deshalb ist eine bewusste Lenkung auf das Thema so anregend gewesen. Denn das Offensichtliche verlieren wir zu oft aus den Augen. Es ging um das Glücksgefühl welches entsteht, wenn wir Geben. Beschenke ich jemand anderes und bekomme von diesem ein Lächeln der Dankbarkeit zurück schüttet mein Körper sofort das Glückshormon Serotonin aus und senkt die Produktion des Stresshormons Cortisol.

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Der Talk lautet: „How to be happy every day“ von Jacqueline Way. Sie erinnerte sich daran, wie glücklich sie in ihrer Kindheit andere Menschen machte, indem sie mit ihren Geschwistern am Bett von Patienten ihres Vaters stand und Weihnachtslieder sang. Das Glück, wurde ihr direkt zurück geschenkt, denn es macht sie selbst glücklich zu sehen, wie diese Menschen Tränen in die Augen bekamen, freudig mitsangen, entspannten, rosige Gesichter bekamen und so weiter. Indem sie gab erhielt sie etwas. Diese Erfahrung und Lehre wollte sie auch an ihre Kinder weitergeben. Sie entwarf für ihren Sohn ein Spiel wo es darum ging, jeden Tag im Jahr einem Lebewesen bewusst etwas zu geben. Über dieses Geschenk und die Reaktion unterhielten sie sich dann am Abend.

Wachstum für Glück

Kurze Zeit nachdem sie dieses Projekt gestartet hatte, kam eine befreundete Lehrerin auf sie zu und fragte, ob sie dieses nicht auf die Klasse übertragen könnten. Und so motivierten sie andere Kinder, schließlich andere Klassen und Schulen, das Projekt 1/365 (ein Wesen an jedem Tag des Jahres beschenken) zu übernehmen. Der Gedanke dahinter ist auch, die Welt aktiv zu gestalten, eine glücklichere und sozialere Welt zu entwickeln. Weniger Angst und mehr Freude zu generieren. Neu ist dieser Ansatz absolut nicht, bei mir poppte sofort die Verbindung zu Pfadfindern „Jeden Tag eine gute Tat“ auf. Auch in den Religionen finden wir diesen Ansatz, denn nur durch Geben, werden wir zu einer Gemeinschaft, nicht durch Nehmen.

Wirkung auf mich selbst

Auch die Gemeinschaft für Glück (action for happiness) zählt das Geben zu den Dingen, die unser eigenes Leben glücklicher machen. Ich sehe vor allem zwei Gründe dafür, dass wir selbst gewinnen, wenn wir Geben. Der eine liegt darin, dass unsere Spiegelneuronen die positive Botschaft an unser Hirn senden, wenn wir einen anderen Menschen glücklich sehen. Deswegen macht es auch so glücklich, einen anderen Menschen freundlich anzulächeln. Empfangen wir ein Lächeln zurück, werden wir noch glücklicher. Der andere Grund liegt darin, dass wir Teil einer Gemeinschaft sein wollen. So gerne wir manchmal allein sein wollen, letztendlich sind wir soziale Wesen und froh darüber, wenn wir dieses positive Gemeinschaftsgefühl erleben. Also Gib, damit Du Gewinnst. Auf ein noch glücklicheres Leben 🙂